Freiwillige Feuerwehr

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Freiwillige Feuerwehren – geschichtlicher Hintergrund

Die Freiwillige Feuerwehr ist, zumindest in Deutschland und Österreich ein einheitlicher Begriff. Abgekürzt wird dieser durch die Kurzform FF. Die Freiwillige Feuerwehr (FF) besteht fast ausschließlich aus ehrenamtlichen freiwilligen Helfern.

Immer noch hält sich die weit verbreitete Meinung, dass der abwehrende Brandschutz durch hauptamtliche Berufsfeuerwehren aufrecht erhalten wird. Allerdings ist dem nicht so. Die Freiwilligen Feuerwehren sind mit ihren Mitgliederzahlen den anderen Wehren um einiges überlegen. Daher leisten die Freiwilligen Helfer den Hauptanteil zum Brandschutz und der allgemeinen Hilfe. Gerade einmal in 100 von 2074 Städten existieren Berufsfeuerwehren. Auch in Österreich sind gerade mal 6 Landeshauptstädte über Berufsfeuerwehrleute versorgt. Auch die dort ansässigen Betriebsfeuerwehren haben den Zusatz freiwillig aufgenommen, um auch nach außen zu zeigen, dass keine hauptamtlichen Helfer Teil des Trupps sind, sondern auch diese im Rahmen einer Freiwilligen Feuerwehr funktionieren. Vor allem in Deutschland, Niederlanden, Polen, Österreich und der Schweiz hat sich das Modell der Freiwilligen Feuerwehr durchgesetzt, um den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe zu gewährleisten. Auch in Südtirol bestehen fast ausschließlich Freiwillige Feuerwehren und in manch anderen Ländern gibt es ernsthafte Bestrebungen dieses Erfolgsmodell des freiwilligen Systems zu kopieren.

Einen besonderen Stand in der Riege der freiwilligen Feuerwehren hat die FF der Stadt Saarlouis. Diese gilt als eine der ältesten Freiwilligen Feuerwehren. Ihre Geschichte reicht bis zum 16.09.1811 zurück als die damalige Feuerlöscher Kompanie nach einem Brand neu strukturiert wurde. Hier wurde zum ersten Mal geschichtlich belegt der Gedanke der Freiwilligkeit der Mannschaft in einer militärisch straffen Organisation, also Ehrenamtlichkeit in die Feuerwehr integriert. Die erste Freiwillige Feuerwehr nach heutigem Verständnis wurde dann 1841 in Meißen gegründet.

Heute sind Freiwillige Feuerwehren aus dem Einsatzalltag nicht mehr weg zu denken. Sie sind gut organisiert und gut ausgestattet.

Wie werde ich Mitglied in einer Freiwilligen Feuerwehr?

Um Mitglied einer freiwilligen Feurwehr zu werden, müssen verschiedene Kriterien erfüllt sein:

– In Deutschland liegt das Mindesteintrittsalter zwischen 16 und 18 Jahren. 15 Jahre reichen teilweise in Österreich aus.

– Ein Punkt ist die körperliche Eignung. Dies ist allerdings nicht an genaue Anforderungen gebunden und bietet daher einen gewissen Spielraum.

– Ein weiterer Punkt für die Aufnahme in die freiwillige Feuerwehr ist die charakterliche und geistige Eignung. Auch dies ist nicht weiter genau definiert.

– Die Freiheit von gewissen Vorstrafen und Maßregeln spielt auch eine Rolle bei der Eignung.

Wie eine Aufnahme genau abläuft gestaltet sich in der Praxis recht unterschiedlich. Üblich ist ein Aufnahmegespräch gepaart mit Teilnahme an einigen Dienstabenden und Veranstaltungen. Es gibt die Aufnahme per handschlag ebenso, wie die Aufnahme nach vorausgegangener schriftlicher Bewerbung. Ein Anspruch auf Aufnahme besteht nicht.

Nach der Aufnahme erfolgt meist eine Ausbildung in der freiwilligen Feuerwehr auf kommunaler Ebene und auf Landesebene in Feuerwehrschulen. Mit Dauer der Zugehörigkeit können Mitglieder dann innerhalb der Hierarchie der Dienstgrade der FF aufsteigen.

Wie wird die freiwillige Feuerwehr alarmiert?

Die Alarmierung stellt tatsächlich ein ernstzunehmendes Problem dar. Gerade freiwillige Feuerwehrmänner sind nicht zentral an einem Ort erreichbar, da Sie bei der Arbeit, Zuhause oder unterwegs erreicht werden müssen, immer dann wenn ein Einsatz ist. Dazu werden Handys genutzt, die aber aller Vorraussicht nach im Katastrophenfall nicht funktionieren würden, da die Mobilfunknetze überlastet wären (siehe Sylvesternacht). Daher sind bis heute die Sirene oder auch der am Körper getragene Pager wichtige Kommunikationsinstrumente, um die freiwillige Feuerwehr im Alarmfall zu erreichen.

Allgemeine Probleme der Freiwilligen Feuerwehr

Ehrenamt ist eine ehrenhafte Tätigkeit. Diese mit den Herausforderungen von Beruf und Privatleben zu vereinen ist aber schwer und auch in einer immer schnelleren Welt mit höheren Verfügbarkeitsansprüchen immer schlechter zu vereinbaren. Auch Pendler, die weit vom Wohnort und damit auch meist weg weg von ihrer Wache entfernt arbeiten, haben es schwer im Ernstfall ihren eigenen Ansprüchen zu genügen.

Arbeitgeber sind zwar verpflichtet Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr während eines Einsatzes von der Arbeit frei zu stellen und auch eine Lohnfortzahlung sicher zu stellen, allerdings lastet der Druck der zusätzlichen Belastung von Kollegen und Betrieb oft schwer auf den Schultern des Feuerwehrmanns. So geben nicht wenige engagierte Feuerwehrleute, spätestens wenn Kinder ins Leben treten, Ihr Ehrenamt auf.

Zuletzt erleben wir einen gegensätzlichen Trend, in dem vor allem die Jugend- und Kinderfeuerwehren regen Zulauf genießen. Die Nachwuchsförderung der Feuerwehren scheint hier gute Arbeit geleistet zu haben und lässt auf einen ebenso starken Anstieg der Freiwilligen Feuerwehren hoffen.